Waltraud Meyer geht in den Ruhestand. Der Abschied fällt ihr schwer.
Waltraud Meyer (78) ist in Witten gleichermaßen bekannt wie beliebt. Über zwei Jahrzehnte leitete sie die Cafeteria im Marien-Hospital, bevor sie im Jahr 2007 das Rentenalter erreichte. Für das Fernsehgucken und Faulenzen war sie noch zu jung und vor allem zu agil. Darum führte ihr erster Weg zur Caritas Witten, die gerade ihre Generationenbegegnungsstätte „Café Credo“ eröffnet hatte und eine Küchenleitung suchte. Eine Bewerbung brauchte sie nicht abzugeben. Jeder kannte Frau Meyer und wusste ihre Qualitäten zu schätzen. Das war vor dreizehn Jahren. Jetzt mit 78 geht Waltraud Meyer ein zweites Mal in den Ruhestand und bedauert, dass sie sich von ihren Gästen nicht verabschieden kann. „Seniorenbegegnungen und Corona, das passt derzeit nicht zusammen“, sagt die immer noch rüstige Rentnerin und leidenschaftliche Köchin. Mit „ihren“ Gästen steht sie aber weiterhin im engen telefonischen Kontakt. Allen fehlt gerade jetzt die Vertrautheit und Geborgenheit im Café. Ein Ort, wo jeder jeden kennt und wo zuhören wichtiger ist als reden. Wer oder was nach Waltraud Meyer kommt weiß noch niemand. „Erst muss die Corona-Krise überwunden sein, dann werden wir über Konzepte und passende Personen nachdenken“, so Hartmut Claes, Vorstand der Wittener Caritas. In seinen Überlegungen spielt Waltraud Meyer aber weiterhin eine wichtige Rolle. Die Freiwilligenagentur Fokus sucht ständig tatkräftige Unterstützer, die Lust auf neue und abwechslungsreiche Aufgaben haben. „Genau das richtige für Waltraud Meyer“, ist Claes sich sicher.