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BETREUUNGSVEREINE VOR DEM AUS

BETREUUNGSVEREINE VOR DEM AUS

„ Der Caritasverband Witten feiert am 30.06.2018 sein 100jähriges Bestehen. Einen Tag später gibt es ein weiteres, allerdings fragwürdiges Jubiläum. Am 1.7.2005 wurden zum letzten Mal die Vergütungssätze für Berufsbetreuer angehoben. Genau die Politiker, die uns gerne zur Tariftreue ermahnen, halten uns seit 13 Jahren hin. Wenn es um die  geplante Parteienfinanzierung oder Diätenerhöhung geht, sind unsere Volksparteien auf einmal nicht mehr so träge. Dann geht es ganz flott.  Dann wird die Ablenkung der Fußball-WM ausgenutzt, um unpopuläre Entscheidungen schnell durchzuwinken. Politikverdrossenheit fällt nicht vom Himmel. Im Fall der desolaten Betreuungsvergütung ist sie eine Folge des jahrelangen Nichtstuns.
Im EN-Kreis ist von vormals vier Betreuungsvereinen nur einer übrig geblieben. Der Rest hat aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben müssen.“   Hartmut Claes, Vorstand, Caritasverband Witten e.V.

Dazu ein WAZ-Artikel vom 12.06.2018
Immer mehr der noch rund 170 Betreuungsvereine der Freien Wohlfahrtspflege NRW überlegen, die rechtliche Betreuung aufzugeben. Zehn der Vereine mussten bereits geschlossen werden. Der Grund dafür sind finanzielle Probleme, wie die Freie Wohlfahrtspflege NRW mitteilt. Auf Bundesebene wurde bereits ein Gesetz verabschiedet, das einen höheren Stundenlohn für rechtliche Betreuer vorsieht. Doch für NRW blockiere der Bundesrat bislang das Gesetz.
„Wir fordern die Landesregierung auf, sich für die Umsetzung des im Mai 2017 beschlossenen Gesetzes stark zu machen“, sagt Christian Heine-Göttelmann, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW.
Hilfe bei Behördengängen und Versicherungsfragen
Das im Bundestag beschlossene Gesetz hatte die Erhöhung der Stundensätze für rechtliche Betreuer von 44 auf 52 Euro angehoben. Lange Zeit blockierte der Bundesrat laut der Freien Wohlfahrtspflege NRW das Gesetz mit dem Argument, vor einer Zustimmung die Studienergebnisse zur Qualität der rechtlichen Betreuung abwarten zu wollen.
„Diese Ergebnisse liegen seit Januar vor und bestätigen die Unterfinanzierung“, betont Heine-Göttelmann. Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland brauchen eine rechtliche Betreuung, damit sie ein geregeltes Leben führen können. Die Betreuungsvereine der Freien Wohlfahrtspflege NRW unterstützen sie, schulen Ehrenamtliche und beraten Angehörige. Sie klären unter anderem Versicherungsfragen und helfen bei Behördengängen.

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