Quarantäne, Ausgangsbeschränkungen, Zukunftsangst: Viele Familien stehen in der Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Konflikte drohen zu eskalieren, da man nicht in der Lage ist, sich aus dem Wege zu gehen. Richtig gefährlich wird es dann, wenn es in den eigenen vier Wänden schon vor der Pandemie zu Gewalt kam.
Ein Anstieg häuslicher Gewalt kann die Folge sein. Die aktuellen Daten der polizeilichen Kriminalstatistik 2019 zeigen erneut eine hohe Prävalenz von Gewalt in Familie und Partnerschaft. Der Anteil von Männern ohne deutschen Pass erscheint überproportional hoch. Zugleich sind auch bei deutschen Staatsangehörigen über 80% der Täter männlich. Wie sind also die Einflüsse von Kultur und Geschlecht auf Art und Ausmaß von Gewalt in Partnerschaft und Familie zu verstehen? Wie kann der Gefahr einer für Frauen gefährlichen Gewalteskalation auch in der Corona Krise begegnet werden?
Angesichts der Relevanz des Themas möchten wir Sie gerne auf unser Online-Seminarangebot „Häusliche Gewalt und Migration“ im Juni aufmerksam machen, welches Ihnen online zur Verfügung gestellt wird.
In Kooperation mit Marion Steffens von GESINE-Intervention und Frau Kristina Göthling-Zimpel von der Ruhr-Universität Bochum haben die Integrationsagenturen des EN-Kreises dieses Angebot auf die Beine gestellt.
Das Seminar erörtert (Häusliche) Gewalt im Geschlechterverhältnis und reflektiert transkulturelle Wechselwirkungen. Die Veranstaltung gibt Informationen zum Kulturbegriff, thematisiert Geschlechterungleichheiten und Kulturrassismus. Des Weiteren wird ein praktischer Bezug hergestellt, sodass sie neue Fertigkeiten und Tools für ihren Beruf in den Alltag mitnehmen können.
Das Seminar richtet sich an Hauptamtliche, die sich in diesem Themenfeld aufhalten und generell Interessierten. Es sollen Handlungsmöglichkeiten ausgelotet und Sensibilisierungen für spezifische Situationen geleistet werden.
Das seminar wird für die Dauer von zwei Wochen zur Verfügung stehen. Es wird wie ein analoger Fachtag aufgebaut sein. Für die Teilnahmebestätigung gilt es sich kleinen Aufgaben zu stellen, sodass wir hier von einer Workshopphase sprechen können.
Im zweiten Teil des Seminars wird der Inhalt in zwei Live Konferenzen mit den Dozentinnen und Initiatoren der Veranstaltung anhand ihrer offenen Fragen vertieft und reflektiert.
Das Seminar wird am 15.06.2020 über moodle abrufbar sein. Die Live Konferenzen werden etwas später am 29.06. und am 30.06.2020 jeweils um 10:00 Uhr durchgeführt
Nach der Anmeldung erhalten Sie einen Link und Zugangsdaten. Die Moodle Plattform wird selbstklärend sein.
Rückfragen an:
Stephanie Rohde
Integrationsagentur Caritasverband Witten Tel. 023 02 / 910 90 33 Stephanie-Rohde@Caritas-Witten.de