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FLÜCHTLINGE MACHEN ZEITUNG

FLÜCHTLINGE MACHEN ZEITUNG

Alireza Ahmadabady, Stephanie Rohde (Leiterin Migrationsdienst Caritas), Kathrin Brommer (Koordinatorin Fokus) und Tarif Alkhayat (von
links) präsentieren die erste Ausgabe des Refugees Journals vor dem Fokus, der Freiwilligenagentur des Caritasverbandes Witten. Foto: Lukas
Über das Fortgehen, das Ankommen und das Leben

Für Tarif Alkhayat ist die Mitarbeit in der Redaktion eine Herzensangelegenheit. Der Syrer ist Journalist. „Ich sehe ein Magazin wie dieses als die seltene Möglichkeit“, erklärt er, „die Kluft zwischen der deutschen Aufnahmegesellschaft und den Flüchtlingen aus Kriegs- und Notstandsgebieten zu überbrücken. Integration bedeutet einander zu verstehen, und zwar ganz konkret, hier, in unserer Stadt, in der Nachbarschaft. Wer sind die Menschen, die da gekommen sind? Was bewegt sie?“ Die Nähe macht für ihn den Reiz aus.
Die Redaktion, das ist die Redaktion des „Refugees Journal“, einem Magazin nicht nur Flüchtlinge. Es ist das erste seiner Art in Witten. Der Caritasverband Witten ist für Inhalt und Gestaltung verantwortlich. Im März 2017 begannen die Planungen, Ende Juno ist die erste Ausgabe erschienen.
„Diese erste Ausgabe trägt den Untertitel ‚über das Fortgehen, das Ankommen und das Leben’“, erzählt Kathrin Brommer, Koordinatorin der Caritas-Freiwilligenagentur Fokus und verantwortlich für das Magazin-Projekt. Flüchtlinge berichten von ihrem Leben in Witten. Flüchtlinge wie Ahmad, ein Umweltingenieur, der aus Aleppo vor dem Krieg flüchtete und nun seit zweieinhalb Jahren in Deutschland lebt. Seine Geschichte ist auf Deutsch und Arabisch nachzulesen, es sind die beherrschenden Sprachen dieser ersten Ausgabe, dazu kommt ein wenig Englisch.
Mit Alireza Ahmadabady gehört dem kleinen Redaktionsteam ein zweiter gelernter Journalist an. Der gebürtige Iraner ist seit sechs Jahren in Deutschland, in der nächsten Ausgabe werden auch Texte in seiner Muttersprache Farsi erscheinen.
Die Auflage beträgt 500 Exemplare und ist unter anderen in der Stadtbücherei und ihren Nebenstellen in Annen und Herbede erhältlich, bei der Caritas, Fokus, dem Help-Kiosk an der Wideystraße, am Rathaus und diversen anderen Einrichtungen der Stadt. Die Finanzierung ist bis zum Ende des Jahres gesichert, berichtet Stephanie Rohde, Leiterin des Fachdienstes für Migration der Caritas. Dafür gab es 15.000 Euro aus einem Fördertopf der NRW-Landesregierung mit dem Titel „Komm-an NRW“, dies finanziert vier Ausgaben 2017. Wie es nach dem 31. Dezember weitergehen wird, steht noch nicht fest. „Wir hoffen natürlich“, schließt Stephanie Rohde, „dass die neue Landesregierung die von der Vorgängerregierung beschlossenen Projekte weiterlaufen lässt.“ Immerhin war Neu-Ministerpräsident Armin Laschet von 2005 bis 2010 Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration – und damit der erste explizit als Integrationsminister bezeichnete Ministeriumschef in Deutschland überhaupt und damit höchstselbst in der Thematik verhaftet.
Text und Foto: Christian Lukas, Witten

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